KS Besëlidhja Lezha – KS Korabi Peshkopi 2:0 Z: ca. 150 12.02.2022 15:30 Kategoria e Parë Stadiumi Brian Filipi
Während in Deutschland noch über Corona Maßnahmen diskutiert wurden, es arschkalt war und die Stadien eine maximale Auslastung von 1000 hatten, fand ich einen sehr günstigen Flug von Hamburg nach Tirana und zurück für grad mal 61,98€. Da musste ich nicht lange überlegen, Freitagabend ging es s los, Montagnachmittag wieder zurück. 2 1/2 Tage also, um etwas der Kälte zu entfliehen, den LP Albanien zu machen und das gute albanische Essen zu verkosten. Die Anreise erwies sich jedoch als deutlich nerviger als gedacht, da wir erst mit einer knapp 2-stündigen Verspätung in Hamburg abheben konnten. Da ich also erst gegen 23:30 am Flughafen ankommen sollte und auch kein Bus mehr in die Stadt fuhr, wurde sich mit der App „Speed Taxi Albania“ bereits von Hamburg aus ein Taxi zum Flughafen bestellt. Mobile Daten hatte ich ja nicht und auf die Taxi Mafia hatte ich auch keine Lust, deshalb ging ich so lieber auf Nummer sicher. Mittlerweile kann man sich wohl auch schon vorher für 10€ eine E-Sim Karte kaufen, aber erstens ist das kein gutes Preis Leistungsverhältnis, zweitens macht es das Aben teuer doch schon etwas kaputt und drittens scheinen die nicht sehr zuverlässig zu funktionieren. Also selbst schuld, wenn ihr euch die online kauft, ich halte davon nichts. Kauft euch die lieber vor Ort, wenn ihr hier hinreist. Es ging also alles gut, gegen kurz nach Mitternacht war ich in meinem sehr ranzigen Hostel. Für 5€ die Nacht darf man nicht viel erwarten, es war halbwegs sauber und es gab keine Ungeziefer, das ist doch schon mal was. Aber warum die Dusche direkt neben der Toilette ohne Abtrennung war, erschließt sich mir nicht ganz, das war schon etwas grenzwertig. Nun ja. Es wurde ganz ok genächtigt, das Frühstück war sogar inklusive im Preis (7€ pro Nacht mit Frühstück, billiger bekommst du’s nicht). Vormittags wurde sich dann erst mal die Hauptstadt angeschaut. Klein aber fein, der große Hauptplatz ist ganz schick. Mehr wurde erstmal aber nicht gemacht, denn es sollte ja zum Fußball gehen. Und das stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. In Tirana wurde nämlich während meines Aufenthaltes nicht ge spielt, alles relativ weit außerhalb ohne Auto schwer zu erreichen. Ich war kurz davor, den kompletten Trip umzubuchen, stellte mich dann aber der Herausforderung. Mit Hand und Fuß erfragte ich meinen Weg zum Busbahnhof. Von hier sollte ein Bus nach Lezhe fahren, dort spielte der ansässige Zweitligist. Gute 90 Minuten dauerte die Busfahrt und wen trifft man in einem Bus, der irgendwo ins nirgendwo in die albanische Provinz fährt? Vier andere deutsche Groundhopper, ein Bayern und zwei Kölner. Muss man sich mal vorstellen, kann sich kein Mensch vorstellen. Schon verrückt wo sich das deutsche Hoppergesindel überall rumtreibt.
Ich war auf jeden Fall froh, den Trip nicht allein machen zu müssen. In Lezhe angekommen wurde erstmal nach einem Lokal gesucht, um sich zu stärken. Die Pizzeria in der Nähe des Stadions ist definitiv zu empfehlen, eine große, leckere Pizza gibt es hier für einen schmalen Taler. Nach der Stärkung machten wir uns auf dem Weg zum Ground. Das Stadiumi Brian Filipi ist ein richtig runtergekommener Oldschool Ground, laut italienischen Wikipedia aus dem Jahr 1930. So ranzig wie das Stadion aussieht kann das definitiv hinkommen. Tickets konnte man für um gerechnet 2€ vor dem Stadion kaufen, das war alles ganz entspannt. Los war hier natürlich nicht viel, maximal 150 Zuschauer waren hier heute anwesend. Hauptsächlich Rentner, die etwas rumpöbelten, mehr darf man hier aber auch nicht erwarten. Das Spiel war wirklich schlecht, ging 2:0 fürs Heimteam (darunter ein sehr strittiger Elfmeter, da hatte doch die albanische Wett mafia ihre Finger im Spiel) aus. Nach Abpfiff machten wir uns wieder auf dem Weg zur Tank stelle, von dort sollten die Busse nach Tirna zurückfahren. Nach etwas gewartet und rum suchen kam dann irgendwann endlich auch der Bus und brachte uns zurück in die Hauptstadt. Der Länderpunkt Albanien war gefallen und ich ging zufrieden zurück ins Hostel.
FK Kukësi – KS Kastrioti 4:0 Z: ca. 200 – 13.02.2022 13:45 Kategoria Superiore Stadiumi Rrogozhina
Eigentlich hatte ich nicht mehr vor, noch zu einem weiteren Fußballspiel zu gehen. Die waren alle außerhalb und da ich kein Auto hatte, schwer zu erreichen. Der Bayernfan steuerte am nächsten Tag jedoch noch ein Erstliga Spiel an, sodass ich mich kurzfristig entschied, mitzu kommen. Das Spiel fand in Rrogozhina statt, einem kleinen Dorf, welches ebenfalls eine gute Stunde von Tirana entfernt war. Wieder wurde sich am Busbahnhof getroffen, diesmal ging es mit einem 9-Sitzer los. Rrogozhina wurde aber gar nicht angefahren, lag aber auf dem Weg, sodass wir an einer Tankstelle rund 2 Kilometer vom Dorf entfernt rausgeworfen wurden. Da wir früh dran waren, gingen wir entspannt die kurze Strecke ins Dorf und erkundeten erstmal die Gegend. Viel los war hier natürlich nicht und so entschieden wir uns, in einem Restaurant erstmal eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Mit dem ganz leckeren Premium Pilsner aus Tirana und richtig geilen Cevapcici ging es dann rund 30 Minuten vor Anpfiff Richtung Sta dion. Mit etwas Glück mogelten wir uns in den Pressebereich und hatten dort richtig edle Le dersitze, so gefällt mir das. Das Stadion war relativ neu, eigentlich sollte es neben der großen Haupttribüne noch drei weiter kleine Tribünen geben, aber wie es in Albanien eben mal so ist, war dann das Geld alle. Deshalb steht jetzt nur eine schicke Tribüne und der Rest liegt etwas brach. Für die ärmeren Zuschauer jedoch ganz praktisch, so wurde sich einfach aufs Dach des nebenanliegenden Hauses gesetzt oder vom Balkon gegenüber geschaut. Zählen dürft ihr den Ground dann aber nicht!! Im Stadion selbst befanden sich dann maximal 150 Zuschauer. FK Kukësi spielte hier nur, weil das eigene Stadion renoviert wurde. Die eigentliche Heimat liegt 185 Kilometer entfernt, warum die Liga das Spiel hier ansetzte, war nicht nachzuvollziehen. Deshalb umso größer der Respekt an die Fans, welche die zweieinhalbstündige Autofahrt auf sich genommen haben. Belohnt wurden sie mit einem überzeugenden 4:0 „Heimsieg“, bei dem es schon wieder einen Witzelfmeter (ich sag´s euch, das ist die Albanische Wettmafia) gab. Und dass trotz Videobeweises, alles etwas korrupt hier.
Nach dem Spiel mussten wir dann irgendwie wieder nach Tirana kommen. Und dass auch möglichst zeitnah, es stand nämlich noch ein weiterer Programmpunkt an. Zur Tankstelle wurden wir netterweise von einem korrekten Albaner hingefahren, aber der Bus kam leider nicht. Genauer gesagt kamen zwar Busse, jedoch waren die alle voll. Wir warteten bestimmt eine gute Dreiviertelstunde, ehe uns ein Sammeltaxi mitnahm. Zwar etwas teurer als die Hinfahrt, aber ok. Der Taxifahrer brachte uns sogar noch nah an die Basketball Arena.
Der Basketball Länderpunkt Albanien sollte heute nämlich auch noch fallen. Leider nur in der kleinen Halle, aber auch die wusste zugefallen. Das Pressegequatsche funktionierte wieder und so ging es quasi mit Anpfiff rein in die Halle. Das war tat sächlich mein erstes Basketballspiel überhaupt und dann sogar ein richtig spannendes. Tirana Neptun spielte gegen KS Vllaznia. Mit 99:99 ging es in die Overtime, Tirana verspielte dabei einen knapp 20 Punkte Vorsprung und verlor das Spiel mit 110:116 in der Overtime. Ein rundum gelungener Abschluss des Tages.
Montag war dann schon wieder der letzte Tag meines Kurztrips. Zeit für Sightseeing hatte ich bis hier hin noch nicht, aber ich bin ganz ehrlich, mehr als einen halben Tag braucht ihr dafür auch nicht. Da mein Flug erst um 17 Uhr zurück ging, hatte ich noch genügend Zeit, mir die interessantesten Highlights dieser Stadt anzuschauen. Zunächst ging es zum Pazari i Ri, einem sehr süßen kleinen Markt, wo man wirklich auf seine Kosten kommt. Ich setzte mich ins Ardi Cafe, um hier erstmal ein zweites Frühstück zu mir zu nehmen. Witzigerweise bekam ich statt eines Kakao einer Art dickflüssigen Schokopudding, der aber auch zu gefallen wusste. Nach der kleinen Stärkung wurde sich das Denkmal der Freundschaft zwischen Albanien und Kuwait (was für ne Verbindung) kurz angeschaut, bevor ich in die Et’hem-Bey-Moschee, die im Jahr 1794 erbaut wurde, reinging. Interessantes Gewölbe, kann man ruhig mitnehmen. Ist direkt am Skanderberg Platz und da ist man ja sowieso. Am interessantesten war jedoch das Bunker Museum Bunk Art 2. Das kann ich euch nur ans Herzlegen, die Geschichte Albaniens wird da sehr eindrücklich dargestellt. Interessant ist auch das Stück der Berliner Mauer, welches sich als Mahnmal in der Nähe des Rina Parkes befindet. Hier ist auch die Pyramide von Tirana, die während meines Besuches aber leider renoviert wurde. Interessant ist dann eigentlich nur noch die große Moschee von Tirana, die sich aber glaub ich immer noch im Bau befindet.
Wenn ihr also man nach Tirana kommt, genießt einfach das gute Essen und das gute Wetter. Ich hatte über 20 Grad hier im Februar. Albanien ist also eingetütet, hier war ich aber bestimmt nicht zum letzten Mal.