Nach dem letzten Trip nach Litauen, der immerhin erst zwei Wochen her war, war ich etwas reisemüde. Einen weiteren Trip hatte ich jedoch noch in der Hand und vor Monaten gebucht. Diesmal sollte es für fünf Tage in die ryanair Hauptbasis Dublin gehen und anschließend noch das kleine Nordlicht Nordirland besucht werden. Grund hierfür war die Terminierung der UEFA, die das Länderspiel Irland – Griechenland auf einen Freitagabend und das Spiel Nordirland – San Marino nur wenige Stunden später, auf Samstagnachmittag legte.
Die Anreise sollte über den, ausnahmsweise, heimischen Flughafen gehen, also waren Stress-Situationen, zumindest im Hinflug, nicht eingeplant. Bei der Security-Kontrolle ist es mir und auch meiner Freundin, allerdings das erste Mal passiert, das meine Board-Karte nicht akzeptiert und wir nicht durch die Schranke kamen. Ein erster Schock, hatte ich erneut irgendetwas vergessen? Schnell wurde zum Aer-Lingus Schalter gesprintet, natürlich lange Schlange und gewartet. Schlussendlich war es kein Fehler (welcher nun konkret, keine Ahnung) meinerseits und wir erhielten eine Papier-Boarding Karte. Etwas ungewöhnlich an deutschen Flughäfen, aber die Reise konnte stattfinden. Durch eine knapp 90-minütige Verspätung wurde es bei Landung doch etwas eng, schließlich mussten wir schnell ins Hostel einchecken, um dann bei einer geplanten Walking-Tour mitzulaufen. Generell sei gesagt, Hotel- und Essenspreise sind in Dublin extrem, ähnliche Preise wie in Oslo sind hier das Minimum, für unser Hostel-Zweibettzimmer (Knastzimmer, ohne Bad) durften wir für zwei Nächte 263 € blechen. Wie gesagt, für ein Hostel.
Nach der Verspätung lief alles perfekt, Busse vom Flughafen in die Stadt gibt es wie Sand am Meer, Schalter mit Personal stehen draußen, sodass wir pünktlich beim Treffpunkt ankamen. Als einzige Deutsche, waren wir natürlich die Ersten, 10 Minuten vorm Start. Stadtführungen sind generell nicht meins, ich mag es nicht unbedingt viele Kilometer Sightseeing per Fuß abzuspulen, allerdings dennoch ein sehr guter Einblick ins Stadtbild und die Stadtgeschichte. Dublin ist ein wilder Mix aus Neu und Alt (viele Kirchen) und hat durchaus mehr zu bieten, als ich vorher erwartet habe.
Freitag, 13.10.2023, 19:45 Uhr, Aviva-Stadium Dublin, EM-Qualifikation – Irland 0:2 Griechenland
Nach einem entspannten Freitag, etwa in Museen oder bei guten Wetter z.B. empfehlenswert an der Universität, ging es abends Richtung Stadion. Die Ticketpreise sind exorbitant, allerdings ist es durchaus möglich sich etwas jünger zu machen, die Scanner werden (in der Regel) nicht individuell überwacht. Die Ticketbeschaffung funktioniert online ohne Probleme, man sollte sich einige Wochen vorher einfach die Vorverkauf-Termine notieren. Etwas ärgerlich war allerdings der Fakt, das im Vorhinein der Kauf nur im Verbund mit einem Ticket für ein Frauen-Nationalmannschaftstestspiel, im November!, möglich war und so den Preis unnötig etwas erhöht hat.
Irland besaß selbst keine Chance mehr auf ein Weiterkommen, daher war ich doch überrascht, dass das Stadion mit rund 40.000 Zuschauern ganz gut gefüllt war. Es ist leider ein Neubau, aber durchaus einzigartig in seiner Konstruktion auf einer Torseite nur etwa fünf bis zehn Reihen zu haben und auf allen anderen Seiten gleich drei Ränge. Von ganz oben ist die Sicht dann (logischerweise) nicht mehr allzu gut, aber das Spiel gab auch nicht allzu viel Anlass dazu. Neu-Star Evan Ferguson (19 zum Zeitpunkt und Newcomer bei Brighton in der Premier-Liga) und seine Mannschaft besaß zwar überwiegend den Ball, konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen. Die Griechen, für die es noch um die Qualifikation geht, hielten sich zurück und legten den Fokus auf Konterangriffe, die schlussendlich auch zweimal im Spiel perfekt saßen.
Stimmungstechnisch wurde im Unterrang bis zum 0:2 immer wieder versucht etwas Atmosphäre aufzubauen. Ein schwieriges Unterfangen, so glich das Publikum eher einem Familienausflug als der typischen „britischen (Achtung)“ Männer-Domäne. Die Griechen kamen mit etwa 200 Leuten und waren aufgrund der Entfernung nicht zu hören. Länderspiele sind meistens einfach das sichere Ding, wo eher weniger unerwartete Dinge passieren. So auch in Irland, ist ein Heimspiel der Shamrock Rovers oder der anderen Vereine sicherlich interessanter. Für family-Hopping geht das schon klar.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Nordirland, Belfast.